Dienstag, 29. November 2011

Hello again.


So. Da bin ich wieder. Lange hat's ja gedauert.

Ich hoffe doch schwer, ihr habt mich ganz fest vermisst, wart jeden Tag auf meinem Blog und lechzten nach neuen lyrischen Ergüssen, die so gar nicht kamen. Viel zu lange habe ich euch auf dem Trockenen gehalten, drei Monate ist es schon her, dass ich mit euch mein Leben und (ja, ich weiss) vor allem Leiden geteilt hatte. Also, eigentlich sind es ja viel mehr - sogar fünf Monate. Ein Bild einer Erdbeere zeugt ja nicht gerade von lyrischem Durchfall, wobei diese Erdbeere dennoch eine ganz Besondere ist. Und wenn diese Person, der ich diese Erdbeere gewidmet habe, dies liest, dann sage ich nur so viel: Ich hätte liebend gerne eine Fortsetzung… Du weisch. :)

Ja, es ist wieder Zeit. Zeit, zu schreiben. Zeit, einen heissen Sommer und einen ziemlich verwirrten Herbst Revue passieren zu lassen. Zeit zu sinnieren. Zeit für Kaffee in der kalten, frostigen Wintersonne auf dem Lieblingsbalkon. Zeit zu entrümpeln. Zeit für Klartext. Zeit für Wein. Schweren, dunkelroten Saft.

Herr Frost klopft an. Katzen drehen durch (oder einfach meine, böh) und mit ihnen auch irgendwie alle Menschen. Jeder will was für den Winter, seien es eine Affäre, ein schneller Fick oder gar die grosse Liebe. Hauptsache jemand, der einem die kalten Füsse wärmt.

Die Tage wurden kürzer, die Nächte länger, kälter. Die Vorweihnachtszeit übergiesst uns mit Erdnüssli, Manderinli, Schoggi, Liechtli. Im Schnellspurt und in Hochgeschwindigkeit rasen wir gegen Ende Jahr, im Gepäck ein weiteres Jahr voller Leben, Lieben, Leiden. Normal.

Nur noch wenige Tage und die Stadt verwandelt sich in ein weihnächtliches Lichtermeer. Ich mag Lichter. Vor allem Weihnachtslichter. Die hängen bei mir das ganze Jahr im Zimmer. Nein, nicht aus Faulheit, ich bitte euch. Weil es gefällt. Romantisch und so. Kerzli habe ich auch viele. Duftende. Ja ja. Den Sinn für Romantik habe ich wieder entdeckt, aber bitte keinen Kitsch. Nun, fragt sich der eine oder andere: Kein Kitsch? Wie erklärst du denn bitte dein mit Weihnachtsbeleuchtung überflutetes Zimmer, liebe Rita? Nun, antworte ich: Kitsch liegt im Auge des Betrachters. Doch ich könnte der lieben Lucy schon Konkurrenz machen. Oh ja.

Item. Die Strumpfhosen sind montiert, und meine beige, supercoole Gangsta-Daunenjacke habe ich letzte Woche zum ersten Mal ausgeführt. Und ich denke, sie genoss es, die frische, eisige Luft einzuatmen, Menschen zu treffen. Nach monatelanger Abstinenz in meinem mottigen Kleiderschrank ist es ihr auch nicht vorzuwerfen. Meine geliebte Jeansjacke muss jetzt halt mal zuhause bleiben. Das arme Ding. Hat sie sich aber auch verdient.

Jedenfalls begab ich mich eben dieser beigen Daunenjacke, nennen wir sie mal Emma, weil ich beim Namen Emma an eine dicke, weiche, ja zukerwattige gute Fee denke, die mich mit ihren daunigen Armen wärmt, in Richtung Zee-City-Gäng. Doch dazu ein Andermal. Und nicht erst in fünf Monaten. Nenei. Das verspeche ich euch. Herz. 

random pics i found and loved on the internet and i don't remember (and don't care), where exactly i found them, so there are no sources at all.



























































Dienstag, 21. Juni 2011

Die Uhr tickt?


In weniger als zwei Monaten werde ich greise, uralte 27 Jahre alt. Also alt. Dann bin ich keine Mitt-Zwanzigerin mehr, sonder End-Zwanzigerin. Nah bei 30. Sehr nah. Nah bei Familie, Kinderkriegen, Commitment, Haus und Hund, Kuscheldecken und fancy Ikea-Poster. Nah am Ende meiner Jugend also. Eigentlich ja ein schönes Alter, die 30. Die drei mag ich eh lieber als die zwei. Gibt mehr her. Und hat schöne Rundungen. Die hab ich auch. Wurde mir zumindest mal gesagt. Naja. Panik habe ich trotzdem ein bisschen. Jedoch resultiert diese Panik lediglich aus den ungeduldigen Kommentaren einzelner Familienmitgliedern und auch aus den panischen Aktionen mancher männlicher Wegbestreiter, die uns weibliche Mitmenschen immer noch nicht so recht verstehen wollen oder wahrscheinlich nicht so recht verstehen können. 

Männer, die auf die grosse drei zuwandern. Die Peter Pans unserer Generation. Die kleinen Buben, die plötzlich mit grossen Erwartungen konfrontiert werden. Wobei sie sich diese grossen Erwartungen meist selbst zurechtschustern und uns Frauen dabei vegessen. Und mit dieser unausgesprochenen Konfrontation folgt die mit Abstand grösste Panikmacherei unserer jungen Generation. Auch wenn wir näher an der 30 als an der 20 sind, heisst das nicht, dass wir euch heiraten möchten. Nein, wir möchten noch keine Kinder, wir möchten kein Einfamilienhaus mit Garten. Noch nicht. Noch haben wir alle Zeit der Welt.

So schnell wie die Zeit vergeht, so schnell werden wir älter. So schnell werden wir von Familienmitgliedern (meistens von Müttern) mit dem herzallerliebsten Ausdruck "Enkelkinder" konfrontiert. Was Mami, du wünscht dir Enkelkinder zu Weihnachten? Oha, jetzt aber. Da brauchts noch was anderes dazu, liebe Mütter. Nebst der ungeheuren Lustlosigkeit, jetzt schon Kinder in die Welt zu stellen, bevor man nicht wirklich selber erwachsen ist, kommt da ein anderer Aspekt zum Vorschein. Und zwar der männliche Teil dieser ganzen Angelegenheit. Doch gelobt ist die Moderne, gelobt seien die zig Verhütungsmittel, Amen.

Ich weiss, liebe Mutter, auch wenn du in meinem Alter bereits verheiratest warst, heisst das noch lange nicht, dass ich das auch sein möchte. Nein, Vater, auch wenn ich im Moment Single bin, heisst das noch lange nicht, dass ich mein ganzes Leben alleine bestreiten werde. Selbst ist die Frau. Gopfetelli, nun gibt mir doch Zeit! Das Babymachen kann noch warten. Ich bin doch noch selbst ein Baby.

Zurück zu den Peter Pans. Ach. Liebe Männer. Liebe Buben. Wie auch immer ihr euch nennt, chill out. Wenn wir euch toll finden, heisst das noch lange nicht, dass wir euch heiraten möchten. Wenn wir euch zum Kaffee treffen möchten, heisst das noch lange nicht, dass wir einen Braten im Ofen haben wollen. Alter hin oder her, wir sind im fucking 21. Jahrhundert. Nur wenn einige jungen Frauen in unserem Alter bereits von Verlobung, Heirat oder (in meinen Augen) sonstigem mittelalterlichen Müll reden – hört doch mit dieser Pauschalisierung auf. Die Uhr tickt? My ass! Auch einige Frauen mit bald 30 sind noch nicht bereit für Hochzeit, sind noch nicht bereit, mit euch alt zu werden und monogam bis zum letzten Atemzug zu bleiben. Wir halten nicht alle Ausschau nach Prince Charming, der uns auf dem weissen Hengst vor uns selbst rettet und uns ihren kostbaren Samen spendet. Also, liebe Männer, wenn wir euch das nächste Mal fragen, den Sonntagabend mit Pizza, Bier und Gras zusammen zu verbringen, dann habt keine Angst. Wir wollen doch auch nur ficken. Geheiratet wird viel, viel später. Wenn überhaupt.

Montag, 13. Juni 2011

“You may not be her first, her last, or her only. She loved before she may love again. But if she loves you now, what else matters? She’s not perfect – you aren’t either, and the two of you may never be perfect together but if she can make you laugh, cause you to think twice, and admit to being human and making mistakes, hold onto her and give her the most you can. She may not be thinking about you every second of the day, but she will give you a part of her that she knows you can break – her heart. So don’t hurt her, don’t change her, don’t analyze and don’t expect more than she can give. Smile when she makes you happy, let her know when she makes you mad, and miss her when she’s not there.” - Bob Marley

Dienstag, 24. Mai 2011

Ein Abend und ein Wein.

Nun gut. Eigentlich sollte ich ganz andere Pendenzen erledigen, statt hier für meine 0,25 Leser wiedermal was unglaublich sinnvolles und weltbewegendes zu schreiben. Doch eben. Mein Name ist Programm und nach einem solchen von Hass, Missgunst und blödsinnigen Vorwürfen von soziopathischen Menschen getränkten Tag ertränke ich eben diesen in einem Glas (in einem Migros-Séléction-Tiramisu-Glas, um genau zu sein) Gewürztraminer. Der ist gut. Den mag ich. Obwohl es mittlerweile bereits drei Gläser wurden. Vier. Fünf. Hossa.

Es gibt so gewisse Tage. Tage, wo man alles über Bord schmeissen will. Tage, die einem das Leben so schwer machen, so dass man einfach nur noch Schreien möchte. Heute ist (beziehungsweise war) einer dieser Tage. Nebst dem üblichen Stress, gefolgt von fiesen  Gehässigkeiten von mir eigentlich nahen Menschen und dem Gefühl, in Arbeit zu ertränken, möchte ich nur noch Laut schreien. Oder mich verkriechen. Oder beides. Und trinken. Ja, ja. Der liebe Weisswein wird immer mehr zu einem treuen Begleiter.  Ich mag ihn. 

Jedenfalls sitze ich hier, die Mücken kreisen wirr um das Licht und wirken ähnlich nervös wie Crackbitches auf kaltem Entzug, vom Balkon weht ein lauer, angenehmer Wind in meine heiligen vier Wände, das Büsi buhlt um meine Aufmerksamkeit mit lautem Miauen und versperrt mir alle drei Minuten die Sicht auf den Computer. Doch die muss warten. Ich habe ja da einen Unterhaltungs-Auftrag zu erfüllen, gälled. Es scheint mir, dass auch sie das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom hat. Wenn es dieses wirklich gibt. Wir mögen uns.

Aber eben. Auch solche Tage gehen vorüber, meinst gefolgt von schönen Momenten, Sommerabenden in Parks und Dach-Gesprächen tief nachts. Ich mag die Nacht und die Nacht mag mich. Und nun werde ich mich mit dem übrig gebliebenen Wein, guter Musik und natürlich den obligaten Zigaretten auf den Balkon setzen, die Augen schliessen, meine Ohrläppchen kraulen und mich auf schönere Tage freuen. Die kommen. Bestimmt. Sehr zum Wohl. Glas Nummer sieben.








Dienstag, 26. April 2011

Der Sommer wird schon schön.

So. Ja, ich habe meinen geliebten Blog vernachlässigt. Sehr sogar. Manche munkeln gar, ich habe ihn bereits vergessen. Pah, vergessen, ich? Niemals! Ich vergesse nichts. Naja, fast nichts. Es sind ja die unangenehmen Sachen, die man gerne vergisst. Doch da zähle ich meinen Blog nicht dazu. So frei bin ich. Ja. 


Nun sitze ich hier mit (was wohl? Genau!) Zigis, Kaffee und dem besten Alpenkräuter-Eistee der Welt (lässt sich übrigens auch hervorragend mit Weisswein und/oder Vodka mischen, aber heute nicht), schaue aus dem Fenster und höre zwei Turteltauben gurren. Nein, keine liebeshungrigen Nachbarn, sondern echte Tauben. Die hocken hier schon seit geraumer Zeit, die Leben hier. Oben, irgendwo oberhalb meines Balkons. Länger als ich, ich bin erst seit zirka drei Wochen in der neuen WG. Ich mag es hier. Sehr sogar.


Die leisen, wohltuenden und unglaublich wahren Klänge von meinem neuen Lieblings-Sänger-Songwriter-Held-Superman Gisbert zu Knyphausen ertönen durch die billigen Boxen meiner billigen Lautsprecher. Ich könnte ihm mein ganzes Leben lang zuhören. Vielleicht werde ich das auch. Zumindest mal heute Nacht.




Und ja. Die Zeit vergeht. Es ist bereits Ende April, manche munkeln gar, der Sommer sei da. Und ja! Was haben wir getanzt! Was haben wir gesoffen! Was haben wir uns umarmt! Was haben wir uns gebräunt!


Ach, schöner Sommer. Schönes Zürich. Schönes Leben. Das Tüpfelchen auf dem i ist zudem, dass einige meiner engsten Freunde in unmittelbarer Nähe, also im selben Block wohnen. Drei Wohnungen, eine Kommune. Die hedonistische Lebensweise und der Leidenschaft zur Natur, zur Musik und sonstigen "schönen Sachen" kann man eigentlich 1:1 von den Kommunen der 70er-Jahre übernehmen. Aber eben, auch wir sind keine Vollblut-Hippies, frönen aber doch dem barfussen Lebensstil, bis dass man wieder zur gewohnten Arbeit schleichen muss. 


Natürlich birgt auch eine solche Kommune einige Nachteile – die exzessiven Grill-und-später-in-der-Küche-weiterfeiern-Abende wirken sich eher suboptimal auf meine Arbeit, meine Leber und meinen Geldbeutel aus. Doch hey, wir sind ja nur einmal jung, gälled. Auch das wird sich wieder legen, der Alltag wird uns schneller einholen, als uns eigentlich lieb ist und mit ihm der graue Trott. 


Doch bis dahin geniesse ich die Abende auf dem Balkon, im Garten und in der Küche mit meinen Liebsten. Zelebriere gute Weine, würzigen Braulio, Sommerdrinks mit Vanille-Glacé und O-Saft, die wunderbare Musik von Gisbert, das Kommunen-Schmusebüsi, Blumen im Haar, Sonntags-Spaziergänge, Fleisch und Reissalate und läute hiermit den definitiven Sommeranfang ein. Hossa!


Sonntag, 6. März 2011

Der Sonntag


Es ist Sonntag. Der siebte Tag der Woche. Ruhetag. Aber: Meiner Meinung nach macht es viel mehr Sinn, den Sonntag als ersten Wochentag zu deklarieren – Bibel hin oder her. Stand das überhaupt in der Bibel? I don't know. Hab die nie gelesen. Interessiert mich nicht. Aber eben, Sonntag. Ist doch viel der bessere Start als der hinterlistige, quengelnde, müde Montag. Oder? "Am ersten Tage sollst du ruhen." Viel besser. Da macht auch das Arbeiten am Montag mehr Spass. Glaube ich jedenfalls. Hossa.

Die Strassen sind einigermassen ruhig, die Trams ausser einigen Senioren leer, Katerstimmung und Familienbesuche stehen auf dem Programm. Der hungrige Kühlschrank schreit nach Essen und Nachbrand-Löschmittel, die Kleider stinken – trotz Rauchverbot – nach Rauch und vor allem nach abgestandenem Alkohol und sündigen Aktionen. Club-Erlebnisse und die neusten Bekanntschaften werden ausgetauscht, spannende und weniger spannende Eindrücke des letzten Abends besprochen. Die grosse Frage, wie man heimgekommen sei, macht sich breit. Mit ihr auch die Frage nach dem "WER". Wer ist das neben mir? Was war geschehen? Und WO bin ich? Das WIESO gesellt sich meistens auch noch dazu, breit grinsend und stinkend. Ja, das sind Fragen, mit denen sich die einen oder anderen Partytiger, -hengste und -nymphen Woche für Woche rumschlagen. Und wahrscheinlich auch heute. Nach der Party ist vor der Party. Oder so.

Ein typischer Sonntag halt. 

Aber nicht ich. Nein. Ich verbrachte meinen Samstagabend daheim. Schön langweilig. Schön vorbildlich. Zusammen mit einer anschleichenden Erkältung, die aber im Anfangsstadium entdeckt und mit Tee und sonstigen Kräutern verscheucht wurde, verbrachte ich meinen Abend zu Hause. Keine Disco, keine Drinks, keine Suff-Erlebnisse und kein Kater-Gejammere am Folgetag. Auch mal gut so. Der letzte Donnerstag war schon Disco genug. Und wie. Oha. Aber dazu ein andermal. Vielleicht. 

Wie auch immer. Es ist an der Zeit. Zeit, mich um die neuen Sachen zu kümmern. Neue Wohnung, respektive neues WG-Zimmer (das wird dann mal ein ganz eigenes Textli, das kann ich euch jetzt schon versprechen, wahrscheinlich sogar ein eigener Blog, heieiei…), neue Parties (auf eine dieser Parties werde ich noch diese Woche zu sprechen kommen, das wird also toll), neue Aufgaben (beziehungsweise neue alte Aufgaben, schaffe, schaffe!), neues Glück (naja, da schaunwamal).

Und deswegen schliesse ich dieses Wort zum Sonntag, ich muss weiterarbeiten. Adiöwohl.


Dienstag, 22. Februar 2011

Eine kleine Morgenmusik.

Endlich finde ich wieder ein bisschen Zeit, meinen schon fast verstaubten Blog aufzufrischen. Also. Dann wollen wir mal.  

Momentan sitze ich, ein wenig frierend zwar, dafür aber frische, rauhe, kalte Luft einatmend auf meinem Balkon im Zürcher Kreis 6. Die Uhr meines Babies (es hört auch auf den Namen "MacBook") zeigt 07:04:36 Uhr. Morgens. Also eigentlich ist es ja noch Nacht. Für mich. Wie auch immer. Unchristlich ist eine solche Zeit allemal. Und nein, ich bin nicht eben vom Ausgang nach Hause gekommen. Nein. Ich habe nur noch nicht geschlafen. Konnte meine Augen nicht schliessen. Zwang ich sie dazu, klappten die Lider wieder blitzartig auf wie hungrige Baby-Vogelmäuler in freudiger Erwartung auf wohlige Würmer. Deshalb beschloss ich nach einer Stunde Augen-auf-und-zu-klappen, wieder aufzustehen. Was soll's. Schlafen sollte man, wenn man müde ist. Und hell wird's ja sowieso in wenigen Minuten. Laut Tagi-Online sogar exakt in 15.

Mit von der Partie hier auf dem Balkon ist nebst meinem Baby eine Tasse Schwarztee mit Milch und Honig. Doch, ich bin immer noch Ketten-Kaffee-Trinkerin, aber so früh morgens wollte ich meinen, noch von den gestrigen Hektolitern Kaffee in Mitleidenschaft gezogenen Magen, nicht schon so früh morgens – beziehungsweise nachts – foltern. Wahrscheinlich sind diese Hektoliter auch der Grund meiner Schlaflosigkeit. Hmm. Plus läuft seit ungefähr 20 Minuten ein wunderschöner Remix des sowieso schon tollen Depeche Mode-Tracks "Policy Of Truth" in der Endlos-Schlaufe. Die Nachbarn freuts bestimmt. Doch hört selbst.





Die ersten frühreifen Vögel beginnen zu zwitschern. Was das für Vögel sind habe ich keinen blassen Schimmer. Ich kann diese pfeifenden Viecher eh nicht unterscheiden. Muss ich ja aber auch nicht. Wieso auch. Janu. Jedenfalls bin ich gar nicht müde. Ein wenig unkonzentriert und hibbelig zwar. Gedankenfetzen schiessen in meinen Kopf, blitzartig und ohne Vorwarnung. Lenken mich von den eigentlichen Gedanken ab. Nur, was sind meine eigentlichen Gedanken? Habe ich diese überhaupt? Oder meine ich sie nur zu haben? Hmm. Doch von Müdigkeit keine Spur. Interessant. 


Nun ist es bereits 07:36:42 Uhr und ich bin wieder vom Balkon in mein Wohnzimmer gewandert. Da ist es wärmer. Und riecht nach feinen Vanille-Kerzen. Und ich merke auch, dass ich doch nicht so ganz auf der Höhe bin. Sonst hätte ich keine geschlagene halbe Stunde für solch sinnlose textlichen Ergüsse gehabt. Interessant.


Es ist acht, die virale Arbeitswelt erwacht. Skype füllt sich mit Online-Usern. Facebook blüht auf. Die Twittermeldungen mehren sich. Fast überall geht's um die gleichen Themen. Irgendwas "Arbeit", irgendwas "ich bin müde", irgendwas "wieso ist erst Dienstag" und so weiter. Ziemlich uninteressant. Froh bin ich, dass ich nicht so früh morgens aufstehen muss, um dann mit müden, nach Kaffee-Mundgeruch und sonstigen Ausdünstungen stinkenden Arbeitstieren die Öffentlichen Verkehrsmittel teilen zu müssen. Ich bin kein Morgenmensch. Ich mag den Morgen nicht. Denn dann bin ich hässig. Zicke rum, motze, schaue böse. Und hey, ich kann sehr gut sehr böse schauen. Aber eben – der Morgen ist nach dem Schlaf. Und da ich diesen ja noch nicht hatte, bin ich munter. Nix Zicke, nix böse schauen. Und jetzt mach ich mir erstmal eine grosse Tasse feinsten Kaffee. 


In diesem Sinne melde ich mich wieder von hier ab, schlürfe genüsslich mein Koffeinhaltiges Heissgetränk und danke euch für eure ungeteilte Aufmerksamkeit. 


PS: Beim nächsten Ton ist es 8:25:00 Uhr. 


"Ton".


***

Montag, 7. Februar 2011

Sinn, Unsinn und das Streben nach Glück



Das Leben schreitet voran, Momente schwinden wie blauer Dunst in den summenden Abzügen der unzähligen Fumoirs, die Stunden werden zu Minuten, verwandeln sich in kürzeste Sekunden, die Zeit rennt, wird knapp, immer knapper. Glücksmomente und gnadenlose Tatsachen, Erkenntnisse und Banalitäten, gepaart mit Sinn und Unsinn, vollenden unser Dasein in der Grauzone des Lebens als Mitt-Zwanziger. Kein Kind mehr und doch noch nicht ganz erwachsen. So suchen und versuchen wir uns als eigenständige Menschen, voller Tatendrang und dem schier unerreichbaren Streben nach Glück. Verlieren uns, finden uns wieder.

Alte Muster, alte Verhaltensweisen, alte Bekanntschaften kommen zum Vorschein. Ob das gut oder weniger gut ist, sei mal dahingestellt. Sinnvolle Taten und unsinnige Aktionen, gefolgt von noch sinnloseren Reaktionen prägen die Nächte in verrauchten, von Drogen zerfressenen Clubs, die wirken, als gäbe es sie schon seit Jahrzehnten obwohl kürzlich eröffnet. Die Gesichter der Menschen erkennt man kaum, vielleicht ist das auch besser so. Frauen und Männer vereinen sich zu Musik und Trunk, wippen zu wummernden Bässen und mehr oder weniger melodiösen Klängen. Rauchen, trinken, lachen, tanzen. Alkohol, Nikotin oder auch gewisse Betäubungsmittel lassen uns in weit entfernte Universen flüchten, gespickt mit dem immer währendem Drang nach Glück und Seligkeit. Doch wahrt dieses Glück nur kurz und lässt den Morgen danach kälter, grausamer und trister aussehen als er eigentlich ist.

Der Morgen holt uns zurück, zurück in den Alltag. Zurück in helle Räume, in klare Gedanken. Erinnert uns rücksichtslos an alkoholdurchtränkte Sinnlosigkeiten, lassen uns lachen und manchmal auch weinen. Lassen uns vergangenes rekonstruieren, lassen uns neues planen. Lassen uns nachdenken. Finden wir das Glück? Suchen wir es überhaupt? Finden wir es zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang? Inmitten von Shots, Drinks und Glimmstengel? Oder flüchten wir nur davon, um das wahre Glück zu erkennen? So verlieren uns und finden uns hoffentlich wieder. Glücklich sein ist relativ. Glück finden auch. Es erkennen und dann behalten zu können, sowieso.

Dienstag, 1. Februar 2011

Das Wort zum Februar



Vereinzelte Sonnentage versüssten uns im Januar den niemals enden wollenden, bitterkalten Winter. Wohlige Frühlingsgefühle kamen auf, erste mutige Shorts-Träger und Sonnenbrillen-Posierer wurden gesichtet und überteuerter Kaffee am Fusse der wellenden Limmat geschlürft. Die Stadt lachte und wir lachten mit ihr. 

Wie komplett anders doch Zürich bei strahlend blauem Himmel ist – frisch, jung und unverbraucht. Das kleinste bisschen Sonnenschein liess uns die Tristesse des städtischen Grau-in-Graus vergessen und frohlockend hüpfen, doch Petrus lockte nur kurz und liess uns schnell wieder in die fiese Falle der klirrenden Kälte fallen, roh und ungebremst, Kopf voran mit Anlauf. 

Das Fernweh wurde grösser, die eisigen Temperaturen liessen unsere Gedanken in weit entfernte, sonnengetränkte Länder schweifen und der Sommer war wieder urplötzlich von der Mitteleuropäischen Realität verbannt. 

Aber eben, es ist ja erst Februar. Da müssen die Strumpfhosen und die dicken Wollpullis noch ein wenig unseren Alltag begleiten. Der Frühling kommt, bestimmt.

Jedenfalls gestaltete sich mein persönlicher Jahresbeginn ähnlich wie ein Besuch in der Sammlung des Kunsthauses Zürich. Schon gut und nett, aber alles schon mal gesehen. Ab und zu werden ein paar alte Schätze wiederentdeckt, die Klassiker sind schön wie eh und je, doch der Drang nach Neuem kitzelt in den Nervenbahnen.  

Um nicht in den alten, lahmen Trott vom Vorjahr zu rutschen, fällte ich Entscheidungen. Machte Nägel mit Köpfen. Redete Tacheles. Schloss alte, verrostete, quietschende Türen ab und warf den Schlüssel in die schwarzen Löcher der Vergangenheit, öffnete neue und auch vergessen gegangene Tore und schritt in die neue Welt von 2011. Und siehe da, da tut sich was. 

So freue ich mich auf den ebenso bitterkalten Februar, warte auf den den Frühling, lasse bis dahin die Sonne im Herzen scheinen und schreite auf zu neuen Taten. Der Frühling kommt, bestimmt.





Montag, 24. Januar 2011

MC Frauefeld oder das Wunder vom Mostkartell

Wer kennt ihn nicht, den heissen Hot-Shot der Ostschweizer Fauna. MC Frauefeld polarisiert und lässt uns überlegen: Wer ist das? Wer oder was inspiriert ihn? Wie sieht er aus? Ist er wirklich so böse? Wieso mag man ihn nicht so in der Schweizer Hip Hop Szene? Ist das purer Neid? Ich für meinen Teil mag seine Musik, die treffenden Pleonasmen, die poetischen Vergleiche und die deepen Beats. Klar, etwas frauenfeindlich sind er und seine Weggefährten zwar schon, aber hey, das kennen wir ja bereits aus der Aggro-Berlin-Ära zu genüge. Und die waren zumindest erfolgreich, oder? Nun, jedenfalls haben sie ein neues Meisterstück in ihrem Studio produziert und das will ich euch nicht vorenthalten. Ich hoffe immer noch auf einen Live-Auftritt der Jungs. MC Frauefeld for President, Prost!



 Chief Arrogant, Frauefeld & Freaky Fridolin - "Una Cerveza" (prod. by Lutzz) by Lutzz





















HIER die offizielle Webseite

Donnerstag, 13. Januar 2011

Rush Hour

Ich war schon länger nicht mehr zwischen 17:00 und 18:00 Uhr in der City, in der Stadtmitte. Das meide ich. Wie auch die Zeit zwischen 7:30 und 8:30 Uhr morgens. Denn da ist Krieg. Auf den Strassen, in den Trams und Bussen der Zwingli-Stadt, auf den Trottoirs und überhaupt überall. Meine Güte. Die Leute drängeln, schubsen, rennen um die Wette, ein Lächeln sucht man vergebens und wenn man doch eins findet, ertappe ich mich selbst, wie ich mich über diesen sonderbaren Gesichtsausdruck in einer solchen Ausnahmesituation wie der Rush Hour wundere. 

Allgemein wird man ja blöd angeschaut, wenn man alleine unterwegs ist und lächelt. Oder gar lacht. 'Ui nei, sicher uf Droge…" Naja. Man hat ja nix zu lachen hier, gälled. Schlimm, diese Welt. Schlimm, diese vielen Leute. Schlimm, wie teuer alles ist hier. Schlimm, wie wir Woche für Woche träumend auf unseren Bürostühlen hocken und die Zeit bis zum wohlverdienten Wochenende totschlagen. Damit wir dann Freitags endlich die Sau rauslassen können, trinken, feiern, tanzen können, die schönen Dinge im Leben geniessen dürfen. Bis es dann Montagmorgen von vorne beginnt. Der liebe Tinguely Dä Chnächt erläutert dies ganz schön zusammen mit Baze in seinem Track "Wiä Iähr" auf seinem grandiosen Album "Bar", das ihr euch sowieso alle kaufen solltet. Aber ich schweife ab.

Jedenfalls begab ich mich heute eher unfreiwillig in die Höhle des City-Löwen ans schöne Zürcher Bellevue. Gut, ich war sowieso durch andere Umstände leicht gereizt und etwas nervös, aber… Das hält ja kein Mensch länger als zwei Minuten aus! Grimmige Gesichter, Stress, die  Begriffe "Spazieren" oder "Laufen" werden hier nicht angewendet, eher "Sprinten" oder das meiner Meinung nach saublöde "Gehen". Jesses. Die haben's eilig. Schnell nach Hause. Schnell in die warme Stube. Obwohl es ja gar nicht mehr so kalt ist. Schnell weg von hier. Nun, auch ich bin nicht rumgeschlichen. Lief schneller. Lief in Leute rein. Wieso sollte ICH ausweichen? Wieso? Das hat sich der Herr Anzugträger sicher auch gefragt, als er auf mich zulief. Doch eben. Peng. Ellenbogen in die Rippen. Nach einem bösen Blick und einem zischenden "Hupetz?" rannte ich weiter. 

Denn ich hatte Entzugserscheinungen. Nach fünfstündiger Zigaretten-Abstinenz passiert das. Doch zuerst Geld abheben. Kann ja nicht so schwierig sein in der Banken-Metropole. Ha, Pustekuchen. Gefühlte 100 Geldautomaten später und der ständig gleicher Meldung "Transaktion abgebrochen - bitte Karte entnehmen" wurde ich sauer. Und zwar so richtig. Doch was hatte ich gelernt? Erstmal cool bleiben. Wusa. Also stoppte ich ruckartig meine Sprint-Tour, was zu Folge hatte, dass einige Personen hinter mir genaueso ruckartig stehen bleiben oder ausweichen mussten, damit sie nicht in ihrem Dauer-Stress in mich hineinrannten. Ich erntete böse Blicke und zischende Kommentare. Cool bleiben.

Ich schloss meine Augen, atmete tief ein und aus, horchte den Klängen der Menschen und Maschinen um mich herum und entspannte mich. Ich dachte an die schönen Dinge des Lebens. An die schönen Momente, an die täglichen Freuden, auch wenn sie manchmal noch so klein waren. Ich weiss nicht, wie lange ich vor dem grünen Marroni-Stand ausharrte, doch als ich meine Augen wieder öffnete, war es still. Immer noch eilende Menschen, immer noch quietschende Trams und hupende Autos. Aber still. Ich setzte ein Lächeln auf und schlenderte zur Haltestelle. Stieg ins Tram, fand sogar einen leeren Platz, fuhr nach Hause und öffnete die Schachtel Notfall-Zigaretten. 

361Grad feat. Flows Powers - Du Kennsch Mich

Sie sind zurück, die Ostschweizer Jungs Kiko und Boro, auch bekannt unter dem Namen 361Grad. Die erste Single des kommenden Albums ist seit kurzem in den Sphären des World Wide Web zu begutachten. Und ich muss sagen, der Track gefällt mir. Direkt, klar, hammer Beat, in ya face! Ich freue mich auf das Album – Jungs, mached mal fürschi! 


Dienstag, 11. Januar 2011

Drinking with Charles Bukowski

“Drinking is an emotional thing. It joggles you out of everyday life, out of everything being the same. It yanks you out of your body and your mind and throws you against the wall. I have the feeling that drinking is a form of suicide where you’re allowed to return to life and begin all over the next day. It’s like killing yourself, and then you’re reborn. I guess I’ve lived about ten or fifteen thousand lives now.”

- Charles Bukowski


Montag, 10. Januar 2011

Bier

"Bier ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneien das Schmackhafteste und unter den Nahrungsmitteln das Angenehmste." Plutarch, Griechischer Schriftsteller & Philosoph (45 - 125 n. Chr.)


Donnerstag, 6. Januar 2011

Hallo 2011

Gut, schön. Hallo 2011, bisches du? Wie habe ich auf dich gewartet. Endlich bist du da. Hier und jetzt. Und doch weiter weg als gedacht. Veränderung? Ja ja, die kommt dann. Ach ja, ich sollte auch etwas dazu beisteuern, daran hab ich irgendwie nicht gedacht. Papperlapapp. Natürlich habe und werde ich das. Nahdisnah halt.

Vorsätze habe ich aber keine gemacht. Ich mag Vorsätze nicht. Reden kann jeder. Doch: Taten statt Worte, liebe Menschen. Lifere, nöd lafere. Und das ist auch meine Devise, im alten wie auch im neuen Jahr. Mit 1000 Mal besprochen ist es eben noch lange nicht getan. Wie viele Male wurden Ideen, Pläne, Taten besprochen, versprochen. Wie viele Male wurden sie auch wirklich umgesetzt? Ach. Bullshit. What. Ever.

Der Jahresabschluss, auch genannt Silvester, verlief sehr schön. Sehr gut. Super Zeit mit super Menschen, unter anderem mit bärtigen Möchtegern-Talibans (no offense, du sahst sehr gut aus!), Stuben-Discos mit reichlich Vodka, Popcorn und brennenden Haarspangen, frierenden Kapitänen auf der Suche nach ihrem Schiff, endlosen Longdrinks und rumpelnden Klängen aus Elektro, Rock und Polka. Natürlich nicht gemischt – kein "Mash-Up", alles nacheinander. Glaube ich jedenfalls. Ich hatte noch Tage danach "etwas" zu kämpfen mit dieser Nacht. Eben, das Älterwerden zeigt sich da von seiner allerbesten Seite.

Doch vorbei mit Feiern. Aus und vorbei. Der Alltag holt uns schneller ein als ein 100 Meter-Sprinter und wirft uns grölend auf den harten, grauen, rissigen Boden der nüchternen Tatsachen. Weiter geht's mit bleichem Gesicht und literweise Kaffee. Weiter geht's mit dem dem schier unerreichbarem Warten und Bangen auf Sonne, Frühling, auf Vogelgezwitscher. Weiter im Gänsemarsch in ein neues Jahr voller Hoffnungen, Plänen, Vorhaben und Änderungen. Aber eben, sprich nicht nur darüber - Tu es! Auch ich habe Pläne, auch ich werde diese in Taten umsetzen, beruflich wie auch privat. Und dank den lieben Menschen in meinem Umfeld werden diese auch sehr bald eintreffen. Sir Samuel of Buca hat den ersten Schritt getan, die nächsten Schritte folgen im Eiltempo. Freuen wir uns.

Zunächst aber freue ich mich auf den heutigen Abend. Auch im neuen Jahr (obacht, es folgt einer meiner Promo-Texte) begeistert die Bridge im Exil jeden Donnerstagabend mit heissen Live-Acts und Top-DJs alle Hip Hop Liebhaber und Liebhaberinnen, die schon vor donnerstags die Brücke ins Wochenende schlagen möchten. Den Anfang macht heute ab 20:00 Uhr das "2 Face Battle": Direkt vor Ort werden Zweierteams gebildet, die dann in 2 vs. 2 Breakdance-Battles ihre Skills vorführen werden. Und die Bridge wäre nicht die Bridge, wenn wir uns nicht wieder ein Motto für den Donnerstagabend ausgedacht haben: DJ Mike Steez und DJ Jedy pumpen ab 22:00 Uhr feinsten Französischen Rap durch die Boxen an der "La Nuit Française". Und das alles gratis. Ha! Hier geht's noch zum Event.

Also, liebe Leute, lassen wir 2011 langsam anrollen, stossen wir zusammen auf neue Pläne, neue Taten und neue Abende an. Mit oder ohne Schnaps. Alles wird gut. Motiviert bin ich ämel.