Nach vier Tagen (und gefühlten vier Jahren) Lazarett und Bettruhe wegen eines fiesen Grippevirus bin ich endlich wieder auf den Beinen. Kein Schweiss mehr, der eisig kalt den Körper umhüllt, keine Brechreize dank Reizhusten, keine Fieberträume mehr (obwohl die eigentlich noch ziemlich gut waren), keine Medikamentencocktails mehr, keine Suppen mehr. Ich mag keine Suppen.
Doch hatte meine gezwungene Auszeit auch seine guten Seiten. Mit gutem Gewissen konnte ich im Bett rumliegen, mir die übelsten Doku-Soap-Reality-Hartz4-Sendungen reinziehen, ungeschminkt mit Wollpulli und Wollsocken rumschleichen und vor allem mich im Selbstmitleid suhlen. Ach, das war schön!
Heute Morgen packte mich die wiedergewonnene Energie, ich fühlte mich endlich wieder gut, rann mit der Katze hin und her um die Wette, trank Kaffee und genoss die Herbstsonne, die mir Vitamin D lieferte, ganz ohne Tablettenform. Bis mich die fiese Bronchitis, die ich nun als Erinnerung die nächsten paar Monate mit mir tragen muss, auf den Boden der Tatsachen zurückzerrte. Also gut, einen Marathon könnte ich jetzt noch nicht bestreiten, doch das habe ich auch nicht vor. Niemals.
Jedenfalls hatte ich im Fieberwahn die besten Ideen, wie ich mein Leben ändern könnte. Nicht alles, nenei, ich mag mein Leben. Eigentlich. Menschen kommen und gehen. Menschen, die dir vor einem Jahr noch sehr nahe standen, zeigten ihr wahres, düsteres Gesicht. Menschen, zu denen man früher kaum Kontakt hatte, möchte man nicht mehr missen. Und so wurde diese Auszeit (ich nenne das Auszeit, weil mir ich zurzeit keine richtige Auszeit, so mit Verreisen, leisten kann) zur Retrospektive meiner geschäftlichen Tätigkeit. Altes abschliessen, Neues anfangen, alte Muster ablegen, neue Muster empfangen. Tönt alles ziemlich esoterisch, OK, es waren auch einige Kräuter im Spiel, doch ich muss sagen, dass es mir schon viel besser geht. Kopf ausmisten. So.
Ein weiterer Punkt in meiner Liste war der Alkohol. Ich rede von Alkohol in Mengen, nicht das Glas Rotwein, das jetzt neben mir steht. Das botellonische Besaufen von Dienstag bis Sonntag – Fertig lustig! Klar, ist alles lässiger und toller mit einem guten Schwips, doch der Alkohol macht dich alt und zerfrisst dich von innen. Eigentlich sind daran auch die guten Parties schuld, die uns schon am Dienstagabend zum frohlockenden Schlürfen zwingen… Doch nein, jeder ist für sein eigenes Wohlbefinden verantwortlich. Läck, es kommt mir vor, als hätte ich mit dem Buch "Langweilige Weisheiten aus dem Internet" unter dem Kopfkissen geschlafen.
"Äniwäis", wie der liebe C. zu sagen pflegt. Auf zu neuen Ufern! Nun, ganz neu sind sie auch nicht, doch sie wurden wieder etwas ausgemistet. Gut so.
Und somit möchte ich euch, werte Leserinnen und Leser, auf was ganz Feines aufmerksam machen: Morgen Freitag, am 19. Oktober, erwartet alle Liebhaber des Mundart-Raps etwas ganz tolles. Meine beiden Lieblings-Rapper, namentlich BAZE und EKR treten im schmucken Revier-Club im Chreis Cheib auf. Ja, die beiden Rap-Schwergewichte an einem Abend ist wie Weihnachten und Geburi zugleich! Wäre das nicht schon der Oberhammer, legen die DJs Sterneis, Captain Teis und Kermit die ganze Nacht strikt Rap aus Zürich und Bern auf. So muss das sein. Keine Wischiwaschi Elektro-Rap-Scheisse, keine Konserven-Hits und keine Idioten. Richtiger Rap.
Einen Video-Trailer dafür wurde von den Jungs der PS Corporation erstellt und ich muss sagen, der ist echt geil geworden, überzeugt euch selbst:
Dann bleibt mir nur noch zu sagen, wir sehen uns morgen im Revier. In neuer Manier. Und schreien es in die tiefe Nacht hinaus: ZÜRI SLAAAANG!
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