Ich mag den November nicht. Wirklich nicht. Ich will ja nicht schon wieder jammern und nörgeln, aber echt. Gopfridstutz. Dieser Monat kann einfach nix. Den kann man schön überspringen und verpasst herzlich wenig. Der November ist das schwarze Schaf. Das dicke Kind, das im Turnen als Letztes gewählt wird. Die Vorstufe vom Herbst in den Winter. Er bereitet uns sadistisch mit dunklen Tagen und nassen Strassen auf den kommenden Winter vor. Doch das Thema hatten wir ja schon.
Nichts desto trotz geht's im Eiltempo ins nächste Jahr. Die Zeit vergeht sowieso schneller, je älter man wird. Nein, die Partygäste werden nicht jünger, liebe Freunde. Wir werden älter. Und das rasant. Dies macht sich in vielen Situationen bemerkbar. Konnte ich vor ein paar Jahren noch von Donnerstag bis Sonntag feiern gehen und am nächsten Tag wieder frisch und munter bei der Arbeit erscheinen, lähmt mich ein einziger feuchtfröhlicher Partybesuch viele Tage so dermassen, dass ich erst wieder zum nächsten Wochenende einigermassen erholt bin.
Oder geht man in meinem Alter nicht mehr aus? Gibts jetzt nur noch Pärchen-Abende mit Monopoly (oder für die ganz wilden unter uns ein rassiges Yatzy), Cheminée-Gespräche mit guten, schweren Weinen (aber bitte nur 2 Gläser, ich muss noch morgen früh um 8 Uhr in die IKEA), Städtetrips übers verlängerte Wochenende (am besten New York, da shoppt es sich so toll. Ach, wie urban wir doch sind!) und Spaziergänge auf den Üezgi?
Pärchen-Abende mag ich etwa gleichermassen wie eine Magen-Darm-Grippe, beides hat ungefähr die selben Auswirkungen auf mich. Gesellschaftsspiele machen mich aggressiv und Spaziergänge, nun gut, darüber könnte man sich streiten. Im November bestimmt nicht.
Alt fühlte ich mich auch letztes Wochenende, als es mich wieder einmal in DAS Kulturzentrum von Zürich direkt am See verschlagen hatte (oder was davon übrig geblieben ist). Aber dazu ein andermal.
Trotzdem beschert uns der November nicht nur Sorgen. Dies dank alltagsraubenden Parties und Konzerten im Exil, vor allem donnerstags. Vertagt die Gesellschaftsspiele und IKEA auf Samstag, liebe Pärchen. Auch an der Bridge kann man Händchenhalten und guten Wein trinken. Und am 25. November beweist der fast schon greise Rapper Keith Murray mit einem vielverspechendem Konzert, dass man auch im hohen Alter Spass haben kann. Wir freuen uns.
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