Dienstag, 2. April 2013

Grau in Grau

Ich weiss. Man sollte aufhören zu jammern. Man sollte mal zufrieden sein. Man sollte. Man müsste. Man könnte ja eigentlich. Bullshit! Dieses verdammte Scheisskackpisskotzwetter macht mich aber wirklich, aber wirklich noch wahnsinnig! Schon seit sechs Monaten haben wir Winter in der Schweiz, huch, sind wir geographisch nördlicher gerutscht? Dass in Finnland im April noch keine Blümchen blühen, das sei anzunehmen. Aber hier? He, etz langets dänn mit diesen 50-shades-of-grey-Himmelfarben inklusive nasskalten Ergüssen hie und da. Wie das Wetter – so die Stimmung. Trist. Kalt. Hässig. Und eben grau. Genug mit Strumpfhosen, genug mit Chuenägeli, genug genug genug!
 
Jedenfalls sitze ich hier mit Kaffee und Zigaretten und schaue aus dem Fenster. Ich höre glückliche Kinderstimmen aus der Ferne, vorbeirasende Autos auf dem Weg in den wohlerkämpften Feierabend, quietschende Trams gefüllt mit fleissigen Arbeitsbienchen, motzdenen Rentnern und wenn ich ganz genau hinhöre, erkenne ich leises Schmatzen von Kebap-essenden Studenten.
In diesem Moment möchte ich mich gerne betrinken. Doch leider klafft in meinem Spirituosenlager ein grosses Schwarzes Loch. Ohne gemütserhellende Wässerchen, hier gibt's nur Sirup. Und Tee. Und natürlich Kaffee.
Lange hab ich meinen Blog vernachlässigt. Länger als gewollt. Doch eben, die Kälte hatte mich in einen winterschlaf-ähnlichen Zustand geworfen, vergleichbar mit einer textlichen Zwangsjacke. Ich hatte auf nix (naja, fast nix) Bock, kam mir wieder vor wie ein kiffender Teenager, lag rum, ass Pizza und schaute den Jungs beim gamen zu. War sogar zu faul, selber Videospiele zu spielen. Doch ha. Auch mal wieder gut, sich wie 15 zu fühlen. Penso positivo.
Doch genug gehängt, genug gepennt, genug geflennt! Der Sommer wird kommen, und zwar schon bald. Und wir werden ganz bald schon rumjammern, dass es doch viel zu heiss ist. Wir sind ja nicht in Afrika. Wartets ab.
Um die Sonnentage und schöne Glücksgefühle jetzt schon zumindest im Herzen zu erleben, empfehle ich allen, am Freitag an die "Ruhestörung" ins Exil zu kommen. Pure Drum'n'Bass steht auf dem Speiseplan. Und dank den grossen Herzen der DJs, ihrer geballten Leidenschaft zur Bassmusik und natürlich einer riesigen Portion Skills werden sie so lange spielen, bis allen die Sonne aus dem Fudi scheint und die andächtige graue Ruhe draussen massiv gestört wird. Versprochen.   

http://soundcloud.com/roberto-alfaro-4/incas-signalz